Neubau des zweiten Standortes im Süden
Danach stand die Modernisierung des Klinikums Nürnberg, wie das
Krankenhaus seit 1978 offiziell heißt, im Mittelpunkt. Seit Ende der
60er Jahre erlebt die moderne Medizin einen enormen
Entwicklungsschub, den das Klinikum stets auf höchstem Niveau mit
gestaltet hat. Neue Geräte und Behandlungsmethoden hielten Einzug
und stellten immer höhere Anforderungen an Ärzte und Pflegekräfte.
Die wachsende Spezialisierung in der Medizin zeigt sich in der
zunehmenden Anzahl von Kliniken. Heute umfasst das Klinikum
insgesamt 36 Kliniken und Institute von A wie Allgemeinchirurgie bis
Z wie Zentrum für Altersmedizin. Das Gelände des Krankenhauses an
der Flurstraße bot für diese Entwicklung nicht mehr genügend Raum.
Deshalb begannen im Jahr 1979 die Planungen für einen Klinikneubau
im Süden Nürnbergs mit 1.000 Betten und zehn Operationssälen. Nach
acht Jahren Bauzeit zogen am 1. April 1994 die Patienten im Klinikum
Süd ein. Doch auch auf dem Gelände des Klinikums Nord fanden und
finden Umbau- und Neubaumaßnahmen statt. So wurde 1977 das neue Haus
der Onkologie bezogen, das wegen seiner patientenfreundlichen Ein-
und Zweibettzimmer zur damaligen Zeit neue Standards setzte. Zur
Zeit des Neubaus des Klinikums Süd waren diese Standards bereits
selbstverständlich. 2002 wurde eine Privatklinik geschaffen, die
aufgrund der großen Nachfrage noch erweitert wurde.
Grundlegende Modernisierung im Norden
Im Oktober 2003 wurde das neue Chirurgische Zentrum, das
Dr. Hans-Birkner-Haus mit 461 Betten, zwölf Operationssälen und
einer Palliativstation im Klinikum Nord eröffnet. Der mit über 100
Millionen Euro vom Freistaat Bayern geförderte Neubau umfasst 15
Stationen mit hellen und freundlichen Zimmern und einen Zentral-OP
mit zwölf Operationssälen. In den Neubau zogen fünf Kliniken - die
Allgemeinchirurgie, die Gynäkologie, die Hals-Nasen-Ohrenheilkunde,
die Urologie, die Augenheilkunde - und die Palliativ- und
Schmerzmedizin sowie die Privatklinik ein.
Mit der Eröffnung des Dr. Theo-Schöller-Hauses, des so genannten
Neubau Ost, im Herbst 2012 wird dann die Modernisierung des
Klinikums Nord abgeschlossen sein. Das Gebäude, dessen Baukosten 70
Millionen Euro betragen, wird die Geriatrie, das Zentrum für
Altersmedizin, eine Gerontopsychiatrische Tagesklinik, die
Palliativstation, die internistischen Intensivbetten, die Labore der
klinischen Chemie, die Mikrobiologie sowie die Transfusionsmedizin
auf vier Stockwerken aufnehmen. Auf dem Dach ist zudem der neue
Hubschrauberlandeplatz vorgesehen.
Kommunalunternehmen Klinikum Nürnberg
1998 wurde das Städtische Krankenhaus in ein
selbstständiges gemeinnütziges Kommunalunternehmen unter städtischer
Trägerschaft umgewandelt. Die Unternehmensleitung setzt sich aus dem
Vorstand und dem Verwaltungsrat, dem der Oberbürgermeister und zehn
Stadträte der Stadt Nürnberg angehören, zusammen. Hier werden die
wegweisenden Grundsatzentscheidungen getroffen. Daneben wurde eine
kooperative Klinikleitung eingeführt, ein bundesweit einmaliges
Führungskonzept. Diese Umstrukturierung führte zu effizienteren
innerbetrieblichen Abläufen. Damit beschritt das Klinikum Nürnberg
frühzeitig einen Weg, der ihm eine große Wettbewerbsfähigkeit im
modernen Gesundheitssystem ermöglicht hat.
High-Tech-Medizin und Menschlichkeit
Ziel des Klinikum Nürnberg ist es, High-Tech-Medizin mit
Menschlichkeit zu verbinden. Zu dieser "Medizin nach Maß" gehört die
modernste technische Ausstattung und Medizin ebenso wie eine
qualitativ hochwertige Aus- und Weiterbildung des Personals.
Die Schule für Krankenpflege nahm gleich nach dem Krieg wieder ihre
Arbeit auf und wurde 1988 als Schulzentrum (heute: Centrum) für
Krankenpflegeberufe neu organisiert. 1986 wurde das Institut für
Fort- und Weiterbildung (IWF) gegründet, das Fort- und
Weiterbildungen für Ärzte und Pflegekräfte zu allen wichtigen Themen
anbietet - von der Intensivpflege über Bobath bis zu EDV und Recht
im Krankenhaus. Im Jahr 2001 wurde das Institut neu strukturiert und
in Centrum für Kommunikation, Information und Bildung (cekib)
umbenannt. Heute ist es bundesweit eine der größten Einrichtungen
dieser Art und bietet darüber hinaus zahlreiche zertifizierte
Fernlehrgänge an.