Ein sozialistisch-ideologischer Angriff”
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Kathnews-Chefredakteur
Benjamin Greschner
im Gespräch mit
Graf Peter zu
Stolberg-Stolberg, Lebensschützer aus Wien. |
Am.
3. September 2009 soll die „pro.woman“-Organisation
im Wiener Rathaus geehrt werden. „pro.woman“
die erste Abtreibungsklinik Wiens, mit Sitz am Fleischmarkt im
Stadtzentrum der Stadt. Österreichische Lebensschützer haben
bereits zum Protest gegen die geplante Ehrung der Klinik durch
Bürgermeister Häupl
aufgerufen. Kathnews
berichtete. Initiator einer großen Protestaktion ist der Wiener
Graf Peter zu Stolberg-Stolberg.
Kathnews-Chefredakteur Benjamin
Greschner
sprach mit ihm über das Vorhaben der Stadt Wien, seine
Protestaktion und die allgemeine Situation des Lebensschutzes in
der Alpenrepublik.
Graf
Peter zu Stolberg-Stolberg wurde am 3. Februar 1952 als Mitglied
eines der ältesten europäischen Adelshäuser in Hall in Tirol
geboren. Nach der Matura und Studien der Publizistik und der
Landwirtschaft war Graf Stolberg für zahlreiche
landwirtschaftliche Projektarbeiten in Zimbabwe, Mocambique,
Angola, Botswana,
Zambia, Zaire und
Malawi tätig. Anschließend war er im Bereich journalistisch und im
Bereich Werbung und Marketing in Südafrika tätig. Seit seiner
Rückkehr in die europäische Heimat arbeitet er an verschiedenen
Marketing- und PR-Projekten im deutschsprachigen Raum.
Benjamin
Greschner:
Graf Stolberg, verschiedene Medien haben nun bereits schon darüber
berichtet, dass Dr. Michael Häupl,
Bürgermeister von Wien, das umstrittene „Ambulatorium
am Fleischmarkt“ anlässlich dessen dreißigjährigen Bestehens mit
einem offiziellen Empfang ehren möchte. Was können Sie über die
Hintergründe dieser Meldung berichten?
Graf Stolberg:
Ich sehe darin einen gezielten, sozialistisch-ideologischen
Angriff auf das moralisch ethische Grundgesetz unserer
christlich-abendländischen Zivilisation, gekoppelt mit
wirtschaftlichen Interessen einer medizinisch-technischen
Industrie, die am Auf- und Ausbau eines einträglichen Geschäfts
arbeitet, wie es die Abtreibung eben ist. Der Bürgermeister wurde
für einen PR-Gag engagiert.
Worin
der politisch linke Dr.
Häupl und die
liberale Industrie-Lobby übereinstimmen, ist der Wunsch nach einer
hedonistischen Konsumgesellschaft, für die weder die 10 Gebote
Gottes (z.B. „Du sollst nicht töten“), noch die ohnehin bereits
gottlosen Menschenrechte etwas bedeuten. Es ist nicht an den
Haaren herbeigezogen, im geplanten Akt der „Ehrung“ dieses
Abtreibungs-Ambulatoriums,
eine Anstiftung zur Tötung weiterer ungeborener Menschen zu sehen.
Mit jeglicher öffentlichen Auszeichnung wird das größte Massaker
der Nachkriegszeit als moralisch rechtschaffen umgedeutet.
Wo
bleibt hier allein der juristische Aufschrei der
sogenannten
„Gutmenschen“, ganz abgesehen vom moralischen Gegensteuern auf
allen Ebenen, im Sinne einer echten
Political
Correctness?
Benjamin
Greschner:
Sie sind Initiator einer Protestaktion gegen die geplante Ehrung
dieser Praxis. Graf Stolberg, was konkret können unsere Leser tun,
um Ihre Aktion zu unterstützen und ein Zeichen für den Schutz des
Lebens zu setzen?
Graf Stolberg:
Am besten, sie mailen
eine persönliche Protestnote an den Wiener Bürgermeister
Michael.Haeupl@wien.gv.at,
diese irrsinnige Veranstaltung öffentlich abzusagen, um damit ein
starkes Zeichen für das Leben, für die Familie, für die Zukunft
unserer demographisch ohnehin stark schrumpfenden Gesellschaft zu
setzen.
Benjamin
Greschner:
Ich möchte Sie um eine Einschätzung bitten: welche Folgen hätte es
für Dr. Häupls
politische Karriere, wenn er die umstrittene Ehrung absagen würde
und welche Symbolkraft ginge davon aus?
Graf Stolberg:
Dr. Häupl
befindet sich in der miesen Situation, als Sozialdemokrat diese
Politik vertreten zu müssen, andererseits weiß er, dass er mit
einer Kehrtwende in dieser Sache viele Wähler zurück gewinnen
würde, die er schon lange verloren hat, da er an ihnen schlicht
vorbei regiert. Verlässlichen Gerüchten zufolge, würde die
Bundes-SPÖ
ihn nach einem massiven Rückgang in der Wählergunst im
traditionell knallroten Wien, in die Wüste schicken. Es wäre sein
unehrenhaftes politisches Ende.
Deshalb, je stärker seine Presse-Erklärung einer Absage, im Sinne
von pro-life
und gegen Abtreibung, desto geringer würde der mit Sicherheit zu
erwartende, enorme Stimmverlust bei der nächsten Landtagswahl in
der ersten Hälfte 2010 ausfallen.
Benjamin
Greschner:
Betrachten wir das fünfte Gebot „Du sollst nicht töten“, als
Schlüsselelement unserer Rechtsordnung und der Menschenrechte.
Auch ungeborene Menschen haben ein Recht auf Lebensschutz. Wie ist
es ganz allgemein um den Schutz des ungeborenen Lebens in
Österreich bestellt?
Graf Stolberg:
Wie in den meisten Ländern Europas, so haben ungeborene Kinder
auch in Österreich vom Zeitpunkt ihrer Empfängnis an einen
Anspruch auf den Schutz ihres Lebens. Schwangerschaftsabbruch ist
und bleibt nach § 96 StGB grundsätzlich strafbar. Für Ungeborene
kann sogar ein Sachwalter bestellt werden, wenn ihre
Vermögensrechte in Gefahr sind. Natürlich ist das absurd, wenn ihr
Recht auf Leben nicht einmal von öffentlicher Seite her in
irgendeiner Weise geschützt wird.
In
der standard
Massen-Antwort aus dem Büro des Herrn
Häupl heißt es, “Das
Selbstbestimmungsrecht der Frauen über ihren Körper wird nicht in
Frage gestellt“ Diese feministische Rücksichtslosigkeit impliziert
die Erlaubnis der Frau, über das Leben ihres Kindes frei
entscheiden zu können und es töten zu lassen, im Sinne von „mein
Bauch gehört mir.“
Die
sog. „Fristenlösung“, also der Schwangerschaftsabbruch bis inkl.
der 12. Woche, ist zwar straffrei gestellt, jedoch keineswegs eine
Tilgung des Straftatbestandes der Tötung eines ungeborenen
Menschen und kann aus naturrechtlicher Sicht niemals zur moralisch
vertretbaren Leistung für die Allgemeinheit werden, oder gar zu
ehrbaren Verdiensten um irgendwelche wirtschaftlichen Interessen
verdreht werden.
Benjamin
Greschner:
Sehen wir diese allgemeine Situation, stellt sich die Frage, was
wir tun können, um uns noch aktiver für den Schutz des ungeborenen
Lebens einsetzen zu können. Was würden Sie beispielsweise
Jugendlichen raten, die sich mit dieser Frag an Sie wenden?
Graf Stolberg:
Es ist schwer hier nicht in die Rolle eines „Besserwissers“ zu
schlittern, denn jeder einzelne Fall ist einmalig, bedarf
aufmerksamer, seelischer Hilfsbereitschaft und verbietet
leichtfertiges Urteilen. Aber hier geht es einmal um
institutionellen Einsatz, also in verschiedenen Unterrichtsfächern
in der Schule, speziell im Religionsunterricht, oder auf der
Hochschule.
Vielleicht sollte ein eigenes Schul- oder Studienfach entwickelt
werden, in welchem sozial- und gesellschaftspolitische Elemente,
familiäre Herkunft, geistige und charakterliche Eigenschaften,
sprachliche, kulturelle und menschliche Homogenität beleuchtet
werden. Wo bleiben die wissenschaftlich erprobten Testverfahren
für gruppendynamische, interfamiliäre Gemeinsamkeiten, wo bleiben
die Benchmarks
im Sinne einer besseren Partnerwahl? Dann Fragen zur Ehe zwischen
einem Mann und einer Frau, zur Familiengründung und zum ehelichen
Alltag, zur Bedeutung der Familie im Rahmen einer
verantwortungsvollen Kindererziehung und als kleinste intakte
Körperzelle des Staates.
Auch
der Umgang mit Versuchung und Treue, der Aufbau von Kameradschaft,
Partnerschaft, alternder, aber dafür tiefer werdender Liebe
sollten studiert werden. Güte, Nächstenliebe, Barmherzigkeit,
Allgemeinwohl versus
Egozentrik, Unterscheidung zwischen gesellschaftspolitischem
Nutzen und Schaden, all das sind Themen, die aus modernen
Lehrplänen verschwunden sind.
Mit
all diesem kritischen Hinterfragen und Wissen würde die Selektion
von Partnern schon solider angelegt sein und es würde zu weniger
späteren menschlichen Tragödien kommen. Hier müsste im
institutionellen Bereich angesetzt werden. Das ist natürlich ein
Langzeit-Projekt und wird sich vielleicht nur in Privatschulen,
oder in einem Studium Generale durchsetzen lassen. Aber da würden
Eliten entstehen, nach denen sich die breite Bevölkerung schon
lange sehnt. Noch beweist das zunehmend biologisch-zoologische,
eher oberflächliche, körperliche
Bewußtsein, dass
fast keine Partnerschaft mehr hält, wenn die verblendenden
Rauchwolken einer ersten heißen Phase der Zuneigung verraucht sind
und das im Körper spürbar heranreifende Baby plötzlich zur
Belastung, zum ungewollten Paket und als solches im Vorbeigehen (Ambulatorium)
abgetrieben, getötet wird.
Also
Aufpassen, Ihr lieben Jugendlichen, schaut Euch die Leute genau
an, mit denen Ihr ins Bett gehen wollt, versucht Euch
vorzustellen, ob Ihr mit diesem Menschen tatsächlich ein Leben
lang zusammen bleiben könntet. Seid Euch bewusst, dass jedes nur
kurzfristige körperliche Zusammensein ohne wirklich empfundene
Liebe, Euch seelisch jedes Mal ein
bißchen
echte Liebe für immer wegnimmt, unwiderruflich und Ihr emotional
ein klein wenig verroht, bis alles gleich, gleichgültig und
„wertfrei“ geworden ist.
Um
das zu verhindern und innerlich reich zu bleiben, wie es Gott in
die Seele eines jeden Menschen hinein gepflanzt hat, sucht erst
mal die Vergeistigung, sucht die Freuden der Erkenntnis, der
Wahrheit, das Gute und Schöne, lernt zu unterscheiden, lernt Liebe
und Vernunft redlich abzuwägen, Verantwortung zu übernehmen,
entwickelt eine „wert“volle
Einstellung, eine eigene Meinung im christlichen Sinne, eine
charakterliche Nachhaltigkeit, dann werdet Ihr auch mit den Sorgen
werdender Mütter und Väter hilfreich umgehen lernen, geachtet und
respektiert werden mit Eurem „Ja zum Leben!“
[
BGr
]
Quelle: Kathnews 18. August 2009